Offiziell konnten die Kirchen grundsätzlich selbstständig arbeiten. Allerdings kontrollierte der Staat die Kirchen, indem Stasi-Spitzel eingeschleust wurden. Die Kirchen hatten eigene Verlage und Zeitungen und betrieben viele soziale Einrichtungen wie Alten- und Pflegeheime. Die Kirchen besaßen auch eigenes Eigentum in Form von Land und Wäldern mit eigener Forstverwaltung. Da die Staatsführung die Kirchen zwar offiziell duldete, aber dennoch versuchte zu behindern, wurden vor allem junge Menschen unter Druck gesetzt, sich nicht in der Kirche zu engagieren. Diese sollten nicht in die "Junge Gemeinde" sondern in die Pionierorganisation und Jugendliche in die FDJ gehen. Familien, die sich offen zum christlichen Glauben bekannten, mussten mit Nachteilen bei der Ausbildungs- und Berufswahl rechnen. Als staatliche Gegenmaßnahme zur christlichen Konfirmation oder Kommunion existierte die "Jugendweihe", bei der Jugendliche ab 14 Jahren symbolisch in das Erwachsenwerden eingeführt wurden.