In der DDR waren die meisten Mütter berufstätig, weil die Gleichstellung von Männern und Frauen zur
gesellschaftlichen Grundeinstellung gehörte. Zudem war die Berufstätigkeit von Frauen aber
auch notwendig für das Familieneinkommen und das Funktionieren der Wirtschaft.
Damit die Eltern arbeiten konnten, gab es für die Kinder genügend kostenfreie Krippen- und
Kindergartenplätze vom Staat. Nur für die Verpflegung mussten die Eltern einen geringen
Betrag bezahlen. Da sowohl viele Väter als auch Mütter täglich zwischen 8 und 9 Stunden
arbeiteten, blieben auch ihre Kinder den ganzen Tag in der Betreuungseinrichtung. Die
Erziehung der meisten Kinder fand deshalb zum großen Teil nach staatlichen Vorgaben und
außerhalb der Familie statt. Der Tagesablauf in den Einrichtungen war streng geregelt und
auf gemeinsame Aktivitäten ausgerichtet. Auch wurden die Kinder dort gezielt auf die Schule
vorbereitet. Sie lernten beispielsweise Buchstaben und Zahlen oder auch schreiben.