Ab Anfang September versammelten sich in Leipzig jeden Montag protestierende Menschen vor der Nikolai-Kirche zu einer friedlichen Demonstration. Mit den Sätzen "Wir sind das Volk" und "Keine Gewalt" demonstrierten sie einerseits für ihre Rechte und Freiheiten, aber auch für eine friedliche Auseinandersetzung ohne Gewalt auf beiden Seiten. Jedoch wurden die Teilnehmer dieser Montagsdemonstrationen von der Volkspolizei meistens verhaftet. Um den zu Unrecht verhafteten Menschen beizustehen, fanden dann landesweite Fürbittengottesdienste statt.
Am 9. Oktober nahmen mehr als 70.000 Menschen in Leipzig an der Montagsdemonstration teil, obwohl die Staatsmacht mit militärischer Gewalt gedroht hatte. Die einen riefen: "Wir wollen raus" und die anderen "Wir bleiben hier" sowie "Für ein offenes Land mit freien Menschen".