Die vielen demonstrierenden und protestierenden Menschen erreichten schließlich, dass der
bisherige Staatsführer Erich Honecker am 18. Oktober 1989 zurücktrat und Egon Krenz sein
Nachfolger wurde. Doch auch den Führungswechsel sowie die angebotenen Änderungsvorschläge
der neuen Regierung lehnten viele DDR-Bürger ab. Überall im Land fanden weiterhin
Massendemonstrationen statt. Am 7. November 1989 trat schließlich auch die Regierung
zurück.
Der Druck der Bevölkerung führte schließlich dazu, dass in der Nacht vom 9. auf den 10.
November 1989, die DDR-Grenzsoldaten die Schlagbäume an der Berliner Mauer nach 28 Jahren
der Teilung zum ersten Mal öffneten. Die Menschen konnten wieder ungehindert die Grenze
zwischen Ost-Deutschland und West-Deutschland überqueren. Diesen Anfang der
Wiedervereinigung Deutschlands, der durch die massenhaft demonstrierenden Menschen
eingeleitet wurde, bezeichnete man umgangssprachlich als "Wende". Nach der von den Menschen erzwungenen Öffnung der Mauer und der Grenzen wurden auch die Forderungen nach der Wiedervereinigung immer lauter. Aus den Rufen "Wir sind das Volk" wurde bald "Wir sind ein Volk".